Wir feiern Allerseelen in unserer kleinen Kapelle St. Josef im Seniorenzentrum in Stralsund. In unserer katholischen Kirche gedenken wir am 2. November unserer verstorbenen Angehörigen. Dazu gibt es eine lange Tradition im Christentum. Schon 998 nach Christus wurde dieser Gedenktag vom Abt Odilo von Cluny für die Verstorbenen per Dekret erlassen. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts ist belegt, dass dieser Gedenktag in der gesamten römischen Kirche verbreitet ist. 

An diesem Tag werden auf unseren Friedhöfen Gräber mit Kränze und Gestecken geschmückt und Angehörige entzünden Lichter, um die Toten nicht zu vergessen. Wir beten, dass ihre Seelen bei unserem Schöpfer sind. Seine Engel ruhen nicht. Sie sind unbemerkt bei uns und schenken tröstende Liebe. Unsichtbar und auch sichtbar werden sie von Gott zu uns geschickt. Sie stärken unseren Glauben und unsere Hoffnung zum ewigen Leben. Sie sind dabei in großer Liebe an unserer Seite. Fangen Tränen auf und bereiten uns in Zuversicht auf Kommendes vor. 

Im heutigen Gottesdienst erhellten viele Kerzen den besonders geschmückten Altarraum. Die Namen der in diesem Jahr verstorbenen Gemeindemitglieder und Betreuten des Caritas Hospiz Dienstes in Stralsund wurden dabei verlesen.  

Mögen die Engel uns im Glauben, der Hoffnung und Liebe stärken...

Ab dem Allerheiligen Tag versammeln sich dann Gläubige in unserer Pfarrei St. Bernhard Stralsund-Rügen-Demmin an den unterschiedlichsten Orten, an den Gräbern ihrer Verstorbenen. Von Saßnitz im nördlichsten Teil unserer Pfarrei bis in den Süden nach Altentreptow, ist das so. Wir sind zur Gräbersegnung eingeladen. Dieses Totengedenken drückt die bleibende Gemeinschaft zwischen Lebenden und Toten als gemeinsame Kinder Gottes aus. 

So versammelten sich Gläubige aus unserer Gemeinde "Heilige Dreifaltigkeit" Stralsund am Sonntag den 03.11.24 zur Segnung auf unseren kath. Friedhöfen. Eine große Anzahl, viele sind gekommen! Tod und Trauer verdrängen wir meist aus unserem Alltag. Irgendwie scheint es uns zu belastend zu sein. Doch sterben werden wir alle. Wer darum bewusst weiß, geht anders durchs Leben. So stehen wir singend an den Gräbern unserer Verstorbenen und zeigen mit ihrer und unserer Segnung die Verbundenheit zwischen Leben und Tod.

Danke an alle, die mit ihrer Teilnahme gezeigt haben wie wichtig erinnern ist. 

Roland Steinfurth