St. Maria – Trösterin der Betrübten

Barth

Unsere Gottesdienste

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St. Maria, Trösterin der Betrübten

St. Maria, Trösterin der Betrübten

Katholische Kirchengemeinde Pfarrei St. Bernhard Stralsund/Rügen/Demmin
Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit
Schilfgraben 4, 18356 Barth
+493831292042
pfarramt@heiliger-bernhard.de

Unsere Geschichte

Nachdem der Breslauer Erzbischof Kardinal Kopp im Januar 1900 die Feier katholischer Gottesdienste in Barth erlaubt hatte, wurde dort am 22. Juli 1901 der erste katholische Gottesdienst seit der Reformation gefeiert. Pfr. Matthias Wahl und etwa 500 Gläubige hatten sich am 22. Juli in einem baufälligen Tanzsaal versammelt, der trotz seiner Baufälligkeit bis 1927 als Gottesdienststandort dienen sollte.

Schnell entstand der Wunsch, eine Kirche zu bauen. Nachdem die Barther Stadtverwaltung den Bauantrag der Stralsunder Pfarrei unter Leitung von Erzpriester Pfarrer Friedrich Radeck zunächst ablehnte, kam man mit Verweis auf eine mögliche Option zum Kirchbau in Velgast doch zu einer Lösung. So blieb Barth das zentraler Treffpunkt der polnischen Schnitter, die als Saisonarbeiter zur Erntezeit in die Region kamen.

Der erste nach Barth entsandte Seelsorger war Albert Willimsky, der von 1924 bis 1926 als Pfarradministrator wirkte. Der spätere Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus starb am 22. Februar 1940 im KZ Sachsenhausen.

In Barth betreute er den Bau des am 22. April 1925 eingeweihten Pfarrhauses, dessen Grundstein am 19. Oktober 1924 gelegt wurde. Das Grundstück war bereits 1923 überschrieben worden. Am 24. Oktober 1926 begann er den Bau der sich daran direkt anschließenden heutigen Kirche „St. Maria – Trösterin der Betrübten“, die an Pfingstmontag, den 6. Juni 1927, durch den Stettiner Prälaten Dr. Steinmann gesegnet und eröffnet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Willimsky bereits durch Kuratus Karl Bidla abgelöst worden, der die Gemeinde bis 1935 betreute.

Zur Finanzierung der veranschlagten 40.000 Reichsmark wurden Mittel des Paderborner (20.000) und des Breslauer Bonifatiusvereins (8.500), einer Bistumskollekte (3.000) sowie Kuratus Willimskys Kollekten (7.600) benutzt. Den Rest zahlten vermutlich vor allem die polnischen Schnitter. 

Der Stralsunder Architekt Otto Knauf orientierte sich am Stil der Backsteingotik. Die 25 Meter hohe Kirche hat an der Ostseite ein kleines Seitenschiff.

Der benachbarte mittelalterliche Wallfahrtsort Kenz inspirierte das Patronat, das am 15. September, dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens, gefeiert wird. Die drei Fenster mit der Gottesmutter und den heiligen Otto und Franz von Assisi wurden gestiftet, letztgenannter Heiliger durch den damaligen Landrat.

Am 1. April 1929 wurde Barth selbständige Kuratie. 1931 erfolgte eine erste Umgestaltung des Altarraums, ein Bild des Letzten Abendmahls wurde als Altarbild hinzugefügt.

1935 übernahm Jörg Klemp die Kuratie und leitete sie bis 1937. 1945 wurde Klemp hingerichtet.

Sein Nachfolger war Alois Dobczynski, der bis zu seinem Tod am 4. Juni 1945 die Leitung innehatte. Er starb infolge einer Verletzung durch sowjetische Soldaten, nachdem er Frauen und Kindern im Pfarrhaus Schutz geboten und deren Herausgabe verweigert.

Nach dem II. Weltkrieg strömten hunderttausende Flüchtlinge in das Restgebiet Pommerns. Damit kamen auch Katholiken aus Ostpreußen, dem Sudetenland und Schlesien in dieses Gebiet. In vier Außenstationen wurde die Heilige Messe gefeiert, die Gemeinde zählte bis zu 3500 Gläubige. In den zehn Nachkriegsjahren gab es zehn Ordensberufungen aus der Gemeinde heraus, die unter anderem an einer Schule in Syrien und in Kairo tätig waren. Gerhard Serve stand der Pfarrei bis 1955 für zehn Jahre vor. 1948 wurde St. Michael in Zingst als Tochtergemeinde gegründet.
Am 1.5.1955 wurde Edgar Maniera Pfarrer. Am 27. Mai 1955 wurde das Kirchendach durch Irrläufer schießender Tiefflieger beschädigt. 1960 wurde der Altarraum umgestaltet.
1984 übernahm Pfarrer Clemens Pullwitt für fünf Jahre die Pfarrei. 1985 wurden die Katholiken der Tochtergemeinde St. Michael, Zingst, wieder eingemeindet. Sein Nachfolger wurde 1991 Stefan Friedrichowicz.
Am 12. Dezember 1993, dem Kirchweihfest, konnte der neue Altar mit Reliquien des heiligen Otto, des Patrons der Pommern, geweiht und die Kirche durch Kardinal Sternzisky,, Erzbischof von Berlin, konsekriert werden.
Die Kirche erhielt 1996 eine neue Orgel der Heidelberger Orgelbaufirma Kircher. Das Instrument besitzt 891 Pfeifen, 13 Register, 2 Manuale und Pedal. In ihr sind Register einer älteren Orgel verbaut.
Am 1. Mai 2005 fusionierte die Barther Gemeinde „St. Maria – Trösterin der Betrübten“, zu der etwa 1300 Katholiken gehörten, mit der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit Stralsund.
Im Altarraum sind vier gestaltete Fenster. Eines zeigt den heiligen Otto von Bamberg, der Pommern christianisiert hat. Eine Reliquie von ihm ist auch im Altar.