Am 7. April 2021 war es endlich soweit. Mit einem Gottesdienst wurde Gemeindereferent Stephan Mark offiziell in das Amt des Gefängnisseelsorgers der JVA Stralsund eingeführt. Die bereits für Oktober 2020 geplante Veranstaltung konnte pandemiebedingt erst jetzt nachgeholt werden.

Für die feierliche Veranstaltung waren einige wenige Gäste zugelassen, darunter Familienangehörige, Wegbegleiter, Gefangene und ein ganz besonderer Gast. Erzbischof Dr. Heiner Koch reiste eigens aus Berlin an und erteilte seinen Segen. Auch wenn die Feier deutlich kleiner als geplant ausfiel, ist sie doch ein Hoffnungsschimmer und ein Zeichen dafür, dass man den Glauben an bessere Zeiten nicht verlieren darf.

Anstaltsleiter Karel Gottschall zeigte sich überzeugt, dass alle im Vollzug Tätigen eine essentielle Gemeinsamkeit aufweisen. „Uns alle verbindet der Glaube, dass wir gemeinsam etwas Positives bewirken können. Diesen Glauben habe ich auch bei Herrn Mark gespürt.“ Er wird nun das „Team der Seelsorger“ verstärken. Lange Jahre bewältigte Pastorin Ute Bauer-Ohm die Seelsorge allein, dafür sprachen Ihr Anstaltsleiter und Justizministerin großen Dank und Anerkennung aus. 

Wenn es um den Glauben geht, sind die Gefangenen bei Herrn Mark richtig. „In einem Gefängnis gehen viele Türen zu.” Aber er möchte den Schlüssel auch sinnbildlich als Türöffner benutzen. Denn seine Tür steht jedem offen, der mit ihm ins Gespräch kommen möchte. Als Seelsorger sorgt er sich um die Seele der Gefangenen, nimmt sich Zeit für die Sorgen, die Ängste, gibt Hoffnung und Mut. Darin versteht er seinen Auftrag. 

„Herr Mark ist ein Glücksfall für die JVA Stralsund.“ sagte Justizministerin Katy Hoffmeister abschließend in ihrem Grusswort nach dem Gottesdienst. Auch sie freut sich, dass nun in allen Justizvollzugsanstalten die jeweils zwei Stellen, für die evangelische und katholische Seelsorge besetzt sind. 

Michaela Hahn, Pressesprecherin der JVA Stralsund