Und doch ist noch nichts so wie geplant und erhofft

Die Vorbereitungen für die Öffnungen der Kirchen auf Rügen waren in vollem Gange. In Binz, Bergen und Sellin wurden die Kirchen für den Sommer hergerichtet. 

Dächer entlaubt, Dachrinnen gereinigt, Kirchen geputzt, Kräuterbeete angelegt und Blumen gepflanzt an mehreren Tagen mit verschiedenen Gemeindemitglieder und Helfer in der Tourismuspastoral. Ein buntes Treiben. Wir erleben Kirche in ihrer Vielfalt. Jeder bringt sich mit seinen Gaben und Fähigkeiten ein, damit unsere Kirchen in ihrem Glanz erstrahlen können und Menschen sich in ihnen wohlfühlen. Besucher der Kirchen können dann zur Ruhe kommen, die Stille genießen, ein Gebet sprechen, Kerzen anzünden, Gottesbegegnung wird möglich. 

Mit allem Tun sind wir allerdings noch nicht fertig, es gibt noch einiges zu Tun. Aber das macht ja auch nichts, denn durch Corona ist nichts voraussehbar. Die Urlauber dürfen erst Anfang/Mitte Juni kommen. So leer habe ich die Insel Rügen zu Pfingsten noch nicht erlebt – wenig Verkehr, wenig Menschen am Strand. Aber unsere Kirchen zu Pfingsten waren dennoch gut besucht. 

Pfingstsonntag wurde die Hl. Messe in Stella Maris in Binz gefeiert. Es war ein Kantatengottesdienst. Alle Instrumente wurden eigens für die Messfeier von Stralsund nach Binz transportiert. Der Aufwand lohnte sich, wirklich ein Ohrenschmaus. Die Gottesdienstbesucher waren sichtlich erfreut und bedankten sich auch im Anschluss. Geige spielte Gerd Kuniß, am Cembalo saß Peter Sitte und am Kontrabass Sigrid Hammer, für den Gesang: Rhea Böhme.

Für ein weiteres Highlight sorgte Sylvia Vandermeer. Ihre Madonnenbilder ausgestellt nicht nur in Binz, sondern auch in den Kirchen St. Marien in Bergen und Maria Meeresstern in Sellin. Sie erläuterte ihre Malerei und was sie mit den Madonnenbildern und dem Josefsbild (zu sehen in St. Marien) verbindet. Im Anschluss der Messe stellte sie sich den Fragen der Leute zur Verfügung.

In diesem Jahr will die Tourismuspastoral Maria, die Mutter Gottes mehr in den Fokus rücken. Denn die Pfarrei feiert in diesem Jahr 70 Jahre Marienwallfahrt in Sellin. Wer war Maria und wer ist Maria für uns Christen heute? Wie wird sie in der katholischen Kirche verehrt und wie ist die Sicht der evangelischen Kirche auf Maria? Wenn Sie die Fragen interessieren, dann nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen die Kirchen auf Rügen. Es gibt viel zu erfahren! Besichtigen können Sie die Ausstellungen bis Mitte Oktober.

Pfingstmontag feierten wir zum 70. mal die Wallfahrtsmesse in Sellin. Geplant war ja auch mit einer Wallfahrt von Binz nach Sellin zu beginnen. Aber leider sind diese Veranstaltungen noch nicht erlaubt. Aber auch ohne die Wallfahrt selbst hatten alle Gottesdienstteilnehmer eine wunderbar gestaltete Eucharistiefeier. Einige Anwesenden waren schon bei der ersten Wallfahrt 1951 dabei.

Prälat Dr. Stefan Dybowski wollte in seiner Predigt in die Zukunft schauen. Was in 10, 20 und 50 Jahren ist, könne keiner wissen. Es kommt darauf an, das wir das Evangelium verkünden. In freudigen Zeiten sei es leicht. In schwierigen Zeiten sei es schwer. Daran erinnert die Inschrift des Wandreliefs hinter dem Marienaltar, das Wallfahrer in den 1950er Jahren gestiftet haben: „Durch dunkle Erdenzeiten soll uns dein Licht geleiten Maria Meeresstern.“

Er spannte einen Bogen von der Schöpfungsgeschichte mit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies zur Erlösung des Menschen durch Jesus Christus und seine Geburt durch Maria. Durch Maria haben viele den Halt in ihrem Glauben gefunden. Der Prälat versicherte, dass er immer wieder gerne nach Sellin kommen wird, um mit der Gemeinde Gottesdienst zu feiern.

Noch ein Hinweis:
Am nächsten Sonntag, den 30. Mai eröffnet die ev. Kirche in Bergen, St. Marien, die Madonnenausstellung mit einem Gottesdienst um 10:30 Uhr mit anschließendem Sektempfang. Hoffen wir, dass auch hier die Sonne vom Himmel lacht.

Marion von Brechan
Referentin für die Tourismuspastoral

Anm. der Redaktion: Ergänzt mit Inhalten von Jörg Strobel