02/07/2024 0 Kommentare
Von Trent nach Schaprode
Von Trent nach Schaprode
# ÖPI
Von Trent nach Schaprode
Tage, wie diese! Oder: Pilgern im Regen!
Am Samstag, den 3. Juli, fand wieder ein Pilgertag auf Rügen statt. Diesmal sollte die Tour von Trent nach Schaprode gehen. Verantwortlich für die Wegauswahl, Planung und Durchführung des Pilgertages waren Ines Spitzer aus Sassnitz und Johanna Anders aus Poseritz, die gerade an einer ökumenische Pilgerbegleitausbildung hier bei uns im Norden teilnehmen.
Um 10 Uhr begannen wir in der Weg-Kirche St. Katharinen von Trent. Draußen regnete es sich gerade ein. Ein feiner, relativ warmer Sprühregen bei leichtem Wind. Tiefhängende graue Wolken, intensive Farben. In der Luft der Geruch von Regen, Rosen- und Jasminblüten und Sommer.
Trotz des Wetters kamen 17 Teilnehmer von der Insel Rügen und vom Festland. Und zwei Hunde. Mit einer Andacht und Vorstellungsrunde begannen wir den Pilgertag. Ein sehr schönes, schon vom letzten Pilgertag bekanntes Element war der „wandernde persönliche Segen“ zum Abschluss der Andacht im Chorraum der Kirche.
Nach einer Wegeinweisung begannen wir die Tour über Feldwege und Deiche, entlang an der ruhigen Westküste der Insel Rügen. Der Blick in die Weite über grüne Wiesen, Heuballen und dann die Ostsee war trotz - oder gerade wegen - des Wetters wunderschön. Überhaupt störte der Regen längst nicht so sehr wie vermutet. Im Gegenteil! Er schenkte eine neue Dimension. Denn wir leben ja auch nicht nur im Sonnenschein und auf der Schokoladenseite unser Leben. Auch trüben Tagen kann man etwas Schönes abgewinnen, wenn man bereit ist, seine geprägten Vorstellungen loszulassen. So sagte eine Teilnehmerin: Ohne Verabredung wäre ich heute nicht raus gegangen. Und was wäre mir entgangen!
Nach etwa 7-8 km kamen wir in Schaprode an. Neben dem mitgebrachten Essen luden außergewöhnlich gute Fischbrötchen und warmer Kaffee zur Mittagspause ein. Dann folgte eine Andacht in der St. Johannes-Kirche in Schaprode; sie ist die drittälteste Kirche auf Rügen.
Johanna erzählte über Heimat. Was macht einen Ort zur Heimat? Und sie verband diese Frage mit der Geschichte des Ortes Schaprode und der Geschichte der Ortskirche.
Danach folgte der Nachtisch in Form von Eis (schon wegen der kulinarischen Genüsse und der wunderschönen Kirche lohnt sich ein Besuch in Schaprode).Wir verabschiedeten eine Mitpilgerin und entschieden dann, trotz des Wetters gemeinsam zu Fuß nach Trent zurück zu gehen. Bei wieder auflebenden Regen.
Gegen 16 Uhr kamen wir erfüllt und erschöpft in der Weg-Kirche St. Katharinen in Trent an. Mit einem Pilgerlied und Segen verabschiedeten wir uns voneinander. Eine Weg-Gemeinde auf Zeit ging bereichert zurück in ihre heimatlichen Gemeinden und Bezüge.
Vielleicht haben sie Lust auch einen Pilgertag zu erleben. Jeder ist anders, aber jeder ist anregend. Es finden weitere Pilgertage in diesem Sommer statt. Informationen finden sie auf der Homepage der Tourismuspastoral und auf der Homepage der Ev. Kirchengemeinde Altefähr.
Ellen Nemitz
Kommentare