Von Bodstedt nach Barth am 10. Juli

Von Bodstedt nach Barth am 10. Juli

Von Bodstedt nach Barth am 10. Juli

# ÖPI

Von Bodstedt nach Barth am 10. Juli

Das Leben bietet reichliche Überraschungen. Wer pilgert lässt sich bewusst auf diese Überraschungen ein. Eine beim Laufen wichtige Überraschung ist das Wetter. So auch letzten Samstag beim Pilgertag von Bodstedt nach Barth.

Die Anfahrt von der Insel Rügen und Stralsund begann im strömenden Regen. Ab Fuhlendorf klarte es auf und in Bodstedt waren schon die ersten Flecken blauen Himmels zu erkennen.

Der Pilgertag wurde gestaltet von Sabine Petters aus Jager und Wolfgang Drews aus Pruchten, die beide an der ökumenischen Pilgerbegleitausbildung teilnehmen.

Start war in der St. Ewald-Kirche in Bodstedt am Saaler Bodden, einer ehemaligen Wallfahrtskapelle, errichtet um ca. 1463. Hier wurde der Hl. Theobald verehrt. Ein Teil seines Daumens gelangte als Reliquie in die Kirche von Thann im Elsaß. Aber warum heißt die Kirche St. Ewald. Weil Theobald auf niederdeutsch Ewald bedeutet. Der Legende nach waren Fischer vom Heringsfang auf See gefahren und in einenSturm geraten. Der Hl. Theobald/Ewald wurde um Hilfe angefleht, er möge sie  retten. Und Windstille kam auf. Als Dank wurde diese Kapelle errichtet. Deswegen lautete das Thema des Tages: "Wunder".

Wir begannen mit einer Andacht. Liebevoll vorbereitete Liederhefte und "Tagespilger-Aktions-Schatzkästchen" wurden jedem von uns überreicht. Wir erhielten Einblick in die erste Etappe (12 km) auf dem "Greifen-Weg". 13 Pilger - die sich vom Regen der letzten Tage nicht verschrecken ließen - setzten ihre Rucksäcke auf und begannen die Tour durch den Barther Forst. 4 Pilger-Hunde freuten sich über die Freiheit und legten die Rudelordnung fest.

Schon für das Waldgebiet Barther Forst lohnt sich der Weg. Seit Jahren habe ich nicht so viele Blaubeeren in Deutschland gesehen. „Du bereitest vor mir einen Tisch…“ bekommt da nochmal eine neue Bedeutung.

Begleitet von Impulsen und Achtsamkeitsübungen fielen nach und nach die Anspannungen der Woche ab. Der Wald wirkte wie frisch gewaschen durch die Regenfälle der letzten Tage. Die Wege waren fußfreundlich weich, teilweise überschwemmt und forderten zum bewussten Gehen heraus.

Zwischen angeregten Gesprächen und Schweigen gelangten wir zur „Wunder-Eiche“ mitten im Forst. Bei einer Rast dachten wir über Wundererfahrungen nach. Was ist eigentlich ein Wunder? Wann erkenne ich ein Wunder für mich?

Der Weg ging weiter über stillgelegte und eingewachsene Bahntrassen und eine alte Eisenbahnbrücke über die Barthe. Hier konnten wir unsere „Wunschblätter“ segeln lassen. Über dieser Ausbuchtung der Barthe segelte ein Adler und Seerosen blühten. Fast unwirklich romantisch wirkte dieser Ort. Wir dachten über den Weg von der Quelle bis zur Mündung nach und wo unser Lebensfluss wie fließt.

In Barth besuchten wir die ev. Marienkirche, warfen einen Blick in die kath. St. Maria-Kirche und gingen weiter zum Bibelzentrum, wo uns Kaffee und Kuchen  bei Sonnenschein im Bibel- und Rosengarten erwarteten. 

Vorher beendeten wir den offiziellen Teil des Pilgertags mit einem Rückblick und einer Segensgeste in der Kapelle des Bibelzentrums.

Es war ein „wunder“-schöner und „wunder“-reicher Tag mit guten Impulsen und warmer Gemeinschaft.   

Ellen Nemitz und Marion von Brechan

 

 

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