Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 11

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 11

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 11

# Jubiläum250

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 11

Katholische Priester in Stralsund während des 1. Weltkriegs 1914/18

Priester zwischen 1912 - 1920

1) Kaplan Adolf Moepert

Er ist der erste festangestellte Kaplan. Er wurde am 10.Februar 1882 geboren und am 22.Juni 1908 zum Priester geweiht. Am 26.März 1912 wird er Kaplan in Stralsund und bleibt hier bis zum 29. Dezember 1916. Er beginnt mit dem Schreiben der Gemeindechronik. Im Jahr 1912 gründet er einen Jugendverein, und er war Mitglied im katholischen Kegelverein „Adolphia“. Er starb am 17. Februar 1945.

2)Kaplan, Herrmann Pütz geboren am 9. März 1876, geweiht am 28. März 1903. Er war von 29. Dezember 1916 bis zum 23. September 1917 in Stralsund Kaplan.

3) Kaplan Bruno, Simon

wurde am 20.11.1885 in Järischau (Niederschlesien) geboren. Am 20.6.1910 erhielt er in Breslau von Georg Kardinal Kopp seine Priesterweihe. Er hatte vielen Wirkungsstätten als Kaplan und verstarb in Scheibe bei Glatz am 24.11.1927 als emeritierter Kaplan.

Über die Zeit vor und um den 1. Weltkrieg in Stralsund 

Preußenzeit 1815–1900

Den Stralsundern und Vorpommern sichert der preußische König Friedrich Wilhelm III. Schutz zu und den Erhalt der ständischen Verfassung. Die Wirtschaft und der Verkehr begannen zu wachsen. Doch die Revolution1848 streifte auch Stralsund, in der Stadtverfassung wurden Reformen angemahnt und durchgesetzt.

Erst 1863 wurde die Stadt über die Eisenbahn mit Berlin und Stettin verbunden. Am 1. Juli 1883 wurde das Trajekt von Stralsund nach Altefähr mit einem Raddampfer eröffnet. Die Stralsunder Straßen wurden bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts noch von Öllampen beleuchtet. Am 27. Mai 1857 leuchteten erstmals 325 Gaslaternen in den Straßen. 1875 eröffnen die Gebrüder Wertheim ihr erstes Kaufhaus in Stralsund. Ihnen folgt 1879 Leonard Tietz, der Grüner von Kaufhof. Ab 1888 gibt es in Stralsund am Neuen Markt ein Postgebäude - in diesem Jahr überschritt die Anzahl der Briefsendungen die Millionengrenze. Ab 1899 lieferte die „Stralsunder Bogenlampenfabrik“ auch für Privathaushalte elektrisches Licht. Von 1860 bis 1895 wurden in der Frankenvorstadt und der Kniepervorstadt jeweils fast 100 Häuser errichtet, hinzu kamen fast 90 Häuser in der Tribseer Vorstadt. Neue Straßen wurden angelegt. Die Frankenvorstadt wurde zum industriellen Zentrum. Hier stand das Gaswerk, 1860 wurden Werften angelegt, zahlreiche Fabriken kamen hinzu. Auch das Militär baute diese Vorstadt für sich aus. Die Frankenkaserne wurde errichtet und auf dem Dänholm weitere Kasernen. Die Einwohnerzahl erhöhte sich in der Regierungszeit von Kaiser Wilhelm II. (1888-1918) von etwa 18 000 bis auf 30 000. Der Beginn des Ersten Weltkrieges am 1. August 1914 brachte auch für Stralsund eine Zäsur. Männliche Stralsunder wurden zum Kriegsdienst eingezogen.  Während des Krieges waren bis 1918 russische und französische Kriegsgefangene auf dem Dänholm interniert.

Im 1. Weltkrieg waren 1055 Stralsunder Bürger für Volk und Vaterland gefallen.

Über die Zeit nach dem 1. Weltkrieg

In den 20er Jahren besserte sich die Lage der Einwohner nicht. In Deutschland war nach der Kaiserzeit in der „Weimarer Republik“ von 1919- 1925 Friedrich Ebert Reichspräsident, dem ab 1925 Paul von Hindenburg folgte.

Hindenburg besuchte am 12. September 1927 Stralsund. Im Jahr 1926 existierten in Stralsund vier städtische und eine katholische Volksschule, zwei Mittelschulen, ein Gymnasium und ein Oberlyzeum neben einer Kaufmännischen Berufsschule und einer Landwirtschaftsschule. Das Museum für Neuvorpommern und Rügen wurde 1924 im ehemaligen Katharinenkloster der Dominikaner eröffnet. Stralsund blieb weiter Garnisonsstadt. Hier waren die Bataillone I., II., und IV. des Infanterieregiments Prinz Moritz von Anhalt-Dessau stationiert.

Die Stralsunder Luftfahrtgesellschaft, die Wasserflugzeuge gebaut hat, musste schließen, die Spielkartenfabrik wurde nach Altenburg verlegt. Im Dezember 1928 lag die Zahl der Erwerbslosen in der Stadt bei 2408, bis 1932 waren 16 277 Arbeitslose registriert. In dieser Zeit wurden die Orte Andershof, Devin, Grünhufe, Langendorf, Lüssow, Voigdehagen und Klein Kedinghagen eingemeindet. Die Einwohnerzahl hatte sich 1933 von etwa 45 000 auf über 50 000 im Jahr 1939 erhöht, darunter etwa 3 000 Militärangehörige.

Ab 1936 gibt es eine feste Verbindung auf die Insel Rügen, den Rügendamm. Doch die Zeit war weitestgehend geprägt von der Herrschaft der Nationalsozialisten. Die Kaufhäuser Wertheim und Tietz wurden arisiert, ihre Besitzer waren Juden. Auch Patienten der Stralsunder Heil - und Pflegeanstalt wurden 1939 über den Güterbahnhof zur Liquidation in den Wald von Piasnica verfrachtet. In der Reichsprogromnacht 1938 wurde auch die Stralsunder Synagoge zerstört

In Gedenken an Frau Felicitas Knoppke; verstorben 2024
überarbeitet Roland Steinfurth
Korrektur Wolfgang Vogt
Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit Stralsund

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