Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 7

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 7

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 7

# Jubiläum250

Katholisches Leben in Stralsund – eine Zeitschiene bis in die Gegenwart - Episode 7

Unruhiges Deutschland
1800–1815: Die letzten Schwedenjahre und französische Besetzung

Schwedens König Gustav IV Adolf wollte den schwedischen Teil von Pommern stärker ins schwedische Reich integrieren. Am 26. Juni 1806 wurde mit dem Staatsstreich die Landesverfassung außer Kraft gesetzt, ab 1. Januar 1807 sollte schwedisches Recht gelten. Eine der Maßnahmen war die Aufhebung der Leibeigenschaft. 

Als nach der preußischen Niederlage bei Jena die Franzosen Norddeutschland besetzten, bedrohten sie auch Schwedisch-Pommern. In Stralsund wurde am 29. Oktober 1806 der Belagerungszustand verhängt und am 17. Dezember 1806 mit dem Abbruch der Vorstädte begonnen. Die dort lebenden Menschen wurden in der Marienkirche in Stralsund notdürftig untergebracht. Die Franzosen rückten im Januar 1807 weiter nach Pommern vor. Die in Vorpommern stationierten schwedischen Truppen zogen sich am 29. Januar 1807 nach Stralsund zurück, die Stadt wurde auf der Landseite vom französischen Heer eingeschlossen. Hatte aber mit ihrem Hafen noch die offene Seeseite. Am 12. Juni 1807 traf der schwedische König in Stralsund ein, das er zu seinem Hauptquartier machte. Auch ein kleines preußisches Korps wurde hier aufgestellt. Zu den versammelten 5000 Preußen, gehörte auch Ferdinand von Schill. Seine Geschichte ist bekannt, er ließ für Stralsund sein Leben. Im Januar 1810 kam es zum Frieden zwischen Frankreich und Schweden und zur Rückgabe Stralsunds an Schweden. Am 27. Januar 1812 zogen die Franzosen wieder in Stralsund ein, Am 15. März 1813 zogen wieder schwedische Truppen in Stralsund ein. 

Am 23. Oktober 1815 trat Schweden in Umsetzung der Verträge des Wiener Kongresses Stralsund und Vorpommern an Preußen ab. Die stationierten Regimenter zogen am 23. Oktober 1815 symbolisch durch das Knieper Tor in Stralsund ab und wieder in die Stadt ein. Die „Stralsundische Zeitung“ berichtete am 28. Oktober 1815, dass der schwedische Gesandte „vom Schmerz der Trennung ergriffen“ das Entlassungspatent des schwedischen Königs verlas; er verkündete, „dass es seinem Herzen ein großes Opfer gewesen sei, sich von einem Lande zu trennen, dessen Einwohner jederzeit die rührenden Beweise des Patriozismus und der Anhänglichkeit an das Mutterland abgelegt hätten“.

Durch Verträge vom Juni 1815 erwarb Preußen das Gebiet Schwedisch-Pommern gegen eine Zahlung von 3,5 Millionen Talern an Schweden.


Katholische Priester in Stralsund von 1840 - 1900  

1) Kaplan Carl Vogt 

Interimspfarrer nach dem Tod von Wendelin Zink vom 29.Juni bis zum Eintreffen des neuen Pfarrers am 15.Februar 1841 macht der aus Stettin stammende Priester und Freund von Zink hier in Heilige Dreifaltigkeit in Stralsund seinen Dienst in der Gemeinde.

2) Pfarrer Theodor Rassmann 

Er nahm sein Amt am 15.Februar 1841 auf, Pfarrer Rassmann kam aus Glogau/Schlesien. Ihm verdankt die Gemeinde die Anlage des Friedhofs und den Ankauf des Hauses Frankenstraße 39. heimisch ist er hier im Norden nie richtig geworden. Die Sehnsucht nach der schlesischen Heimat blieb all die Jahre seines Hierseins. Im Jahr 1847 kehrte er nach Schlesien zurück. 

3) Pfarrer Josef Wanke 

Von 1847 – 1851 übernahm Pfarrer Josef Wanke die Pfarrei. Ein geistig befähigter Mann, aber seine finanzielle Verwaltung war nicht ohne Schwäche. 

4) Pfarrer Friedrich Jochmann 

Es folgte Pfarrer, Friedrich Jochmann. Geboren 1817 in Breslau, er tat bevor er nach Stralsund kam, Dienst in der Pfarrei Liebenthal/Schlesien als Kaplan und wurde wegen seines Ordnungs- und Gerechtigkeitssinnes sehr gelobt. Er tat seinen Dienst bei uns von 1851 bis 1861.   

5) Pfarrer Armand Schnalke 

1861 kam Armand Schnalke aus Neuruppin zu uns nach Stralsund. Er wurde am 20. Januar 1825 geboren. Anscheinend war er sehr baufreudig, denn er Erweiterte die Kirche nach Westen und dem Haus Frankenstraße 39 ließ er zwei Stockwerke aufsetzen sowie das Hinterhaus wohnlich einrichten. 1873 erhielt er die Pfarrei Bischdorf in Schlesien und starb dort 1895. 

6) Pfarrer Karl Josef Müller 

Vom 1. Mai bis zum 11. September 1873 war Karl Josef Müller kurz bei uns Pfarrer. Vorher tat er Dienst in Bergen auf Rügen und war schon bei seiner Einführung in Stralsund auf Abruf. Er hatte seine Ernennung zum Religionslehrer an ein Breslauer Gymnasium dabei. Er war Pädagoge, Pfarrer, Hochschullehrer, Oberlehrer, Theologe, Gymnasiallehrer, Rat. Geboren: 19. Dezember 1840, Ritterswalde/Neisse - Domaszkowice; gestorben: 8. Juni 1915

7) Pfarrer Josef Elsner 

Vor der Zeit in Stralsund war er Kaplan in Strehlen/Schlesien und dann Pfarrer in Brosewitz/Schlesien, geboren in Schlesien, dort Schule und Studium und am 4.Juni 1862 zum Priester geweiht. Das zuständige Ministerium betraute ihn neben seinem Amt in Stralsund mit der Militär- Seelsorge in Swinemünde. Wo er einmal im Monat Gottesdienst feierte. Es gelang ihm, die auf der Gemeinde lastenden Schulden abzutragen und Gewinne zu erzielen. Nach seinem Weggang aus Stralsund 1884 erhielt er die Pfarrei Neuland bei Neisse in Schlesien. Ab 1909 bis zu seinem Tod im Jahr 1913 lebte er dort als Jubilar mit dem Titel Ehrenerzpriester. Er übersandte der Stralsunder Gemeinde „Heilige Dreifaltigkeit“ regelmäßig eine nicht geringe Spende. 

8) Pfarrer Josef Langer 

Er wurde geboren am 13.Januar 1845 in Dürrkamitz bei Ziegenhals. Er hatte als Soldat am Deutsch-Französischen Krieg teilgenommen und kam 1884 nach Stralsund. Außerdem betreute er die Pfarreien in Bergen und Demmin. Er verließ Stralsund 1897 und starb am 4.Februar 1917 als emeritierter Erzpriester.

In Gedenken an Felicitas Knoppke; verstorben 2024
überarbeitet Roland Steinfurth
Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit Stralsund

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Katholische Kirchengemeinde Pfarrei St. Bernhard Stralsund/Rügen/Demmin • Frankenstr. 39 • 18439 Stralsund

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